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Ilka Schröder

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Presseerklärung
Bruxelles, 07.11.2003

Hohmann-Rücktritt wäre nur Placebo-Pille

Antisemitismus gehört zu Deutschland, wie General Güntzel in die Bundeswehr

Zum Antisemitismus in Deutschland und Europa erklärt Ilka Schröder, parteiloses Mitglied des Europäischen Parlaments:

Die Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann und des Generals Güntzel sind repräsentativ für große Teile der deutschen Gesellschaft. Es ist lediglich das Verdienst von Hohmann, Güntzel und anderen, dass Antisemitismus von Stammtischen und Politiker-Runden an die Öffentlichkeit gelangt und noch sichtbarer wird. Antisemitismus -ob so offen gegen Juden gerichtet oder verkleidet in einer scheinbar neutralen Israel-Kritik - ist immer zu bekämpfen. Es wäre daher lediglich eine Placebo-Pille gegen den deutschen Antisemitismus, wenn der Volksverteter Hohmann sein Mandat abgeben würde. Vertritt er doch das tiefste deutsche antisemitische Volksempfinden so glaubhaft.

In diesem Sinne ist das offizielle Erschrecken über die Ergebnisse der jüngsten Umfrage der EU-Kommission, in denen sich weite Teile der europäischen Bevölkerung als antisemitisch outen, nur ein Erschrecken über die Offenheit, mit der diese Meinungen vertreten werden. Die EU-Außenpolitik und ihre anti-israelische Orientierung sind Katalysatoren für den weltweiten Judenhass und für Antizionismus. Wer wie die EU Palästina-Solidarität sät, wird Antisemitismus ernten.

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